Mannerheim ja Hitler [Mannerheim und Hitler]

摘要

»Das Verhältnis zwischen Adolf Hitler und Carl Gustaf Emil Mannerheim war widersprüchlich. Mannerheim war ein bekannter Anglophilist, der mit Vorbehalten Deutschland gegenüberstand. Er verheimlichte auch nicht seine Abneigung gegen die nationalsozialistische Judenverfolgung. Hitler wiederum hielt die Finnen für die allermutigsten Waffenbrüder der Deutschen und Mannerheim für einen klugen Oberkommandeur. Im Juni 1942 kam Hitler überraschend zum 75. Geburtstag von Mannerheim. Hitlers Reise war eine Ehrenerweisung an Mannerheim und Finnland, aber im Hintergrund stand auch Hitlers Versuch, Finnland enger in die deutschen Kriegsanstrengungen einzubeziehen. Drei Wochen später stattete Mannerheim einen vom Protokoll verlangten Gegenbesuch bei Hitler ab. Die Reise war für den Marschall unangenehm, aber in der Propaganda-Absicht ein großer Erfolg«. So lautet in deutscher Übersetzung der »Klappentext« der weithin Beachtung findenden neuen Studie des an der Universität Joensuu in Ostfinnland/Karelien unter anderem die Geschichte der alten finnischen Provinz Viipuri - »Viipurin läänin historia« - lehrenden Militärhistorikers Jukka Partanen. Der unvorhergesehene Besuch des »Schreckensherrschers« (»Hirmuhallitsija«) Adolf Hitler beim Aristokraten (»Aristokraatti«) Gustaf Mannerheim am 75. Geburtstag des Marschalls (4.6.1942) ist dann auch der Hauptgegenstand der lange ein Forschungsdesiderat darstellenden Untersuchung von Jukka Partanen. Zwar hatte der ehemalige Oberst und Militärhistoriker Kalle Lehmus (1907-1987) aus dem unmittelbaren Umfeld des Marschalls in den 1960er Jahren etliche respektable Veröffentlichungen unter anderem zum Thema »Am Tisch des Marschalls« - »Marskin pöydässä« (1967) -vorgelegt, aber Partanen hat die komplexen politischen Zusammenhänge im Gefüge der militärischen Lage an der karelischen Front deutlich vertieft.