Arnold Suppan, Hitler - Benes - Tito

摘要

In drei gewaltigen Bänden hat der österreichische Nestor der historischen Ost-und Südosteuropa-Wissenschaften eigene Forschungen und Arbeiten sowie die seiner Schüler und Mitarbeiter monografisch zusammengefasst. Es geht ihm darum, die »Konfliktgeschichte« der Völker der Habsburgermonarchie in ihrem Verlauf, in ihren Ursachen und Nachwirkungen von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zu den unmittelbaren Folgen des Zweiten Weltkriegs darzustellen. »Konfliktgeschichte« heißt hier zu schildern, wie und warum das über lange Zeiten hinweg mehr oder minder konflikt- bzw. gewaltfreie Zusammen- oder Nebeneinanderleben der vielen Völkerschaften sich auflöste und unter dem Vorzeichen der Durchsetzung nationaler Bestrebungen, unter dem Druck gegensätzlicher politischer Zielsetzungen, persönlich und ideologisch motivierter Machtpolitik und mit den Mitteln brutaler Gewalt und fürchterlichster Verbrechen zur Zerstörung und Neuformierung der ostmittel- und südosteuropäischen Staatenwelt und ihrer Gesellschaften führte. Das Charakteristikum dieser Großregion, die im Laufe der Geschichte entstandene bunte Mischung nationaler und ethnischer Gruppen, ihrer Sprachen, Kulturen und ihrer sozialen Milieus, wurde zu einem kaum noch lösbaren Problem, die nachbarschaftliche Duldung wandelte sich in abrupten Schüben zur nachbarschaftlichen Konfrontation und eliminierenden Aggression. Inmitten der nationalen Vielfalt gilt die besondere Aufmerksamkeit des Verfassers den Deutschen, die, so zahlreich wie nach Zahl, Namen, Kultur, Dialekt, Konfession, wirtschaftlicher und sozialer Stellung sowie politischem Rang verschieden, überall in diesem weiten Raum zu finden waren.