Die aktuelle Bedeutung und Gestaltung der Vertrauensschadenversicherung – zugleich eine rechtsvergleichende Betrachtung der Fidelity Insurance in den USA

摘要

Die Vertrauensschadenversicherung (VSV) bietet Unternehmen Schutz vor den finanziellen Folgen von Wirtschaftskriminalität. Dabei geht es vor allem um die Absicherung von Vermögensschäden, die Unternehmen durch vorsätzliche Handlungen eigener Mitarbeiter zugefügt werden. Insbesondere im IT-Bereich erstattet die VSV dem Versicherungsnehmer (VN) aber auch solche Vermögensschäden, die durch deliktisches Handeln außenstehender Dritter entstehen. Ferner umfasst der Versicherungsschutz der VSV Schäden durch Computermissbrauch, Datenmissbrauch und Geheimnisverrat. Daneben ersetzt die VSV dem VN bestimmte Kosten. Diese sind hauptsächlich IT-Kosten, Schadenermittlungs- und Rechtsverfolgungskosten oder Public-Relations-Kosten. Die VSV ist im VVG nicht speziell gesetzlich geregelt. Es besteht weitgehende Vertragsfreiheit. Beschränkungen der Vertragsfreiheit können sich allerdings aus den allgemeinen Vorschriften des VVG, den allgemeinen Vorschriften für die Schadensversicherung und dem BGB ergeben. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) gibt keine Allgemeinen Bedingungen für die Vertrauensschadenversicherung heraus. Dies führt zu einer Vielzahl unterschiedlicher Bedingungswerke für die VSV. Die vielfältige Gestaltung der Bedingungen zeigt sich besonders bei der zeitlichen Bestimmung des Versicherungsfalls, der für die Leistungspflicht des jeweiligen Versicherers maßgeblich ist.