Das Fraunhofer IPMS ist Teil des neu gestarteten europäischen Projekts QLSI (Quantum Large-Scale Integration with Silicon), das sich zum Ziel gesetzt hat, eine skalierbare Technologie für Silizium-Qubits für Quantencomputer zu entwickeln. Silizium-Qubits lassen sich schnell ansteuern und auslesen und sind aufgrund ihrer kleinen Größe, ihrer hohen Güte und ihrer Kompatibilität mit industriellen Herstellungsprozessen ideal geeignet für das Quantencomputing. Silizium-Qubits wurden schon vielfach erfolgreich demonstriert; im Projekt geht es nun darum, eine skalierbare Technologie für eine spätere industrielle Umsetzung zu entwickeln und einen 16-Qubit-Chip zu demonstrieren. Innerhalb des vierjährigen Projekts arbeitet ein Konsortium aus 19 Partnern mit komplementären Fähigkeiten zusammen. Das Fraunhofer IPMS bringt mit dem Center Nanelectronic Technologies einen 4000 m~2 Reinraum und seine Expertise in hochmoderner, industriekompatibler CMOS-Halbleiterfer-tigung auf 300-mm Wafer-Standard ein. »Wir wollen unser Know-how und unsere Infrastruktur einsetzen, um höchstskalierbare Quantenprozessoren zu ermöglichen, die auf den Errungenschaften und Vorteilen der siliziumbasierten Halbleiterfertigung aufbauen. Dies betrifft zum Beispiel Fertigungsprozesse zur Nanostruktu- rierung, aber auch Materialentwicklung und elektrische Ansteuerungen aus dem CMOS-Bereich. In enger Zusammenarbeit mit Infineon Dresden, der RWTH Aachen und dem FZ Jülich sollen somit erste Qubit-Demonstra-toren auf Waferlevel realisiert werden«, erklärt Dr. Benjamin Uhlig, Geschäftsfeldleiter des Bereichs Next Generation Computing am Fraunhofer IPMS. Das Projekt QLSI ist Teil des ehrgeizigen Quantum Flagship-Pro-gramms der EU, einer I0-Iahres-For-schungsinitiative mit einem Volumen von 1 Mrd. €, die 2018 gestartet.
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