Digitalisierung und Herausforderungen für die Arbeitsrechtswissenschaft

摘要

Mit dem Begriff „Industrie 4.0" verbinden wir grundlegende Veränderungen bestehender Geschäftsmodelle und Unternehmen, bis hin zur Auflösung von Branchengrenzen. Die mit dem Schlagwort „Digitalisierung" bezeichneten Veränderungen werden in ihren Wirkungen und Folgen weit darüber hinaus reichen. Die Finanzwirtschaft, um nur ein Beispiel zu nennen, erwartet zahlreiche weitere, sog. „disruptive Veränderungen durch FinTechs. Noch deutlich mehr Geschäfte als heute werden im Onlinebereich und in Unternehmen außerhalb des stationären Bankensektors stattfinden. Sogar „wissensintensive" Tätigkeiten, die heute noch viele nicht spezialisierte Steuer- und Rechtsberater ernähren, können durch Softwarelösungen ersetzt werden. Blockchains mit ihrer neuen Qualität der Sicherheit beschleunigen die Entwicklung. Der Einsatz künstlicher Intelligenz wird weit größere Auswirkungen haben, als dass in Unternehmen aller Art Weisungen von Computern statt von Menschen an Arbeitnehmer ergehen. Zu erwarten ist auch eine Anreicherung der Beschäftigungsformen. Vor allem hochspezialisierte und kreative Menschen werden ihre intelligenten, softwarebasierten Lösungen lieber als Selbständige, allenfalls noch in befristeten freien Dienstleistungsverträgen vermarkten, bei freier Wahl des Orts und Zeitraums für ihre kreative Arbeit, statt sich in den Arbeitnehmerstatus einbinden zu lassen. Dort passen schon die Gehaltsstrukturen für sie nicht. Manche Topmanager beschäftigen in ihrer Sorge, die „Digitalisierung" nicht zu versäumen, kostenintensive Unternehmensberater. „Wir müssen uns digitalisieren" ist ein ebenso plakatives wie nutzloses, von solchen und anderen Beratern heimlich belächeltes, wenngleich zur Umsatzsteigerung gerne akzeptiertes Schlagwort.