Dieser Aufsatz ist ursprünglich in der Zeitschrift The Mathematical Intelligencer erschienen, und zwar in dessen 'Mathematical Tourist'-Kolumne. Dort steht: Bietet Ihre Heimatstadt Attraktionen für mathematischen Tourismus, etwa Statuen, Gedenktafeln, Grabmäler, das Cafe, in dem eine bekannte Vermutung das Licht der Welt erblickte, jenen Schreibtisch, auf dem die berühmten Initialen eingeritzt sind, Geburtsorte, Häuser, Erinnerungsstücke? Wenn ja, so wird der Leser aufgefordert, darüber einen Beitrag zu liefern. Der Ort, über den wir schreiben, eignet sich allerdings wenig für mathematischen Tourismus. Im Grund ist er für alle Touristen gesperrt. Das Photographieren, Filmen, ja sogar Zeichnen ist strengstens untersagt, wie uns Verbotsschilder mitteilen, und wer sich darüber hinwegsetzt, wird bestraft. Sofern er überhaupt überlebt: denn die Verbotsschilder künden von Lebensgefahr. Wir befinden uns in einem militärischen Sperrgebiet. Eine innere Stimme sagt uns dringend, dass wir es tunlichst vermeiden sollten, auf Minen zu steigen oder erschossen zu werden. Aber das ist doch lächerlich. Wir befinden uns hier in Österreich und haben sechzig Jahre Frieden und Wohlstand hinter uns. Niemand will Ärger. Wir sollten uns bloß nicht erwischen lassen.
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