Es war ein trauriges Häuflein, das sich am 25. Januar vorm Betzenberg-Stadion in Position brachte. Acht vermummte Sympathisanten der neonazistischen Kleinstpartei „Ⅲ. Weg" demonstrierten am Tag vor dem Drittliga-Spiel des 1. FC Kaiserslautern gegen einen Aufsteiger aus München. „Auf dem Betze", so hieß es zur Erläuterung auf der Facebook-Seite des III. Weges, „ist Türkgücü München jedenfalls nicht willkommen." Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Tags drauf hing ein großes Transparent vor der Heimkurve, die aktive Fanszene des 1. FC Kaiserslautern hatte es aufgehängt: „Maul halten, wenn die Westkurve spricht. Wer hier willkommen ist, entscheidet nicht ihr." Ähnlich waren ein paar Wochen zuvor die Reaktionen in der Magdeburger Fankurve ausgefallen, die dem durchsichtigen Kalkül der Rechten ebenfalls eine Abfuhr erteilten. Denn Türkgücü ist zwar tatsächlich ein Verein, der von vielen Fans kritisch gesehen wird. Allerdings nicht wegen seiner türkischen Wurzeln, sondern, weil er - ähnlich wie RB Leipzig oder der (mit diesem Plan gescheiterte) KFC Uerdingen - mit viel Investorengeld im Zeitraffer zu sportlichen Erfolgen getrieben werden soll.
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