Bildung reaktiver Sauerstoffderivate und antioxidativer Schutz unter körperlicher Belastung: Übersicht

摘要

In den letzten Jahren wurde der Mythos vom heilsamen und lebensfördernden Sauerstoff zunehmend in Frage gestellt, nachdem die Kehrseite des Atmungsvorgangs - die Bildung reaktiver Sauerstoffderivate - als pathogenetischer Faktor zahlreicher Erkrankungen nachgewiesen wurde. In Zusammenhang mit Sport hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, daß eine vermehrte Exposition für reaktive Sauerstoffradikale ein unumgängliches Tribut des erhöhten Sauerstoffverbrauchs unter körperlicher Belastung darstellt. In der vorliegenden Untersuchung absolvierten zwölf Sportstudenten einen Zweieinhalbstundenlauf. Vor und während der ersten Stunden nach Belastung wurden reduziertes (GSH) und oxidiertes Glutathion (GSSG) im Blut mit HPLC gemessen. Unmittelbar nach Belastung fiel die Konzentration von GSH deutlich ab (p < 0,01), die GSSG-Konzentration dagegen stieg an (p < 0,01). Bei den einzelnen Teilnehmern normalisierten sich die GSH- und GSSG-Spiegel unterschiedlich schnell. Eine Einteilung der Probanden entsprechend der Laufintensität zeigte, daß die GSH-Werte bei den schnelleren Läufern 2 Stunden nach Belastung höher waren als bei den langsameren (p < 0,05). Insgesamt spricht die Untersuchung für einen zum Teil erheblichen oxidativen Stress nach einem Dauerlauf. Die Auswirkungen einer Dauerbelastung auf das antioxidative System werden in Zusammenhang mit neueren Erkenntnissen über Sauerstoffradikalbildung und Sport zusammengefaßt.%During the last few years the mythe of the salutary effects of oxygen has been increasingly questioned, after the negativ sideeffects of the oxidative process, the formation of reactive oxygen species with their pathogenetic potential, was recognized. With regard to sports it has become clear that exposure to reactive oxygen radicals is an inevitable tribute to be paid during exercise. In the present investigation twelve moderately trained subjects participated in a 2,5-h run. Before and during the first hours and days after exercise reduced and oxidized glutathione were measured in the blood. Immediately after exercise GSH was significantly decreased (p < 0,01).and GSSG significantly increased (p < 0,01). One hour later the GSH and GSSG values returned almost to the pre-exercise levels. However, there were considerable individual differences. Comparing the 6 slowest with the 6 fastest runners, the latter showed a more rapid recovery of the glutathione values 2 hours post-exercise (p < 0,05). The findings suggest that prolonged running in moderately trained subjects causes an intense oxidative stress reaction. The effects of acute physical exercise are discussed in the light of recent findings concerning oxygen radical formation and sports.