Rotor und Turm einer Windkraftanlage können auch bei normalem Betrieb mitschwingen. Die Analyse dieser Schwingungen spielt eine wichtige Rolle, wenn die Anlagen entwickelt und gewartet werden. Bisher war dies nur punktuell und direkt an der Anlage möglich. Das Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB nutzt moderne Informationstechnologie, um das Schwingungsmuster der gesamten Anlagenstruktur aus einer Entfernung von mehreren hundert Metern zu messen. „Windräder schwingen auch bei normalen Windgeschwindigkeiten bis zu einen Meter mit. Eine große Belastung für das Material, die zu Schäden und im schlimmsten Fall zum Ausfall der Anlage führen kann", sagt Dr. Ilja Kaufmann aus der Abteilung Optronik des IOSB in Ettlingen. Betreiber prüfen daher kontinuierlich, wie stark die Schwingungen sind - mithilfe von Sensoren, die in Turm und Rotorblättern eingebaut sind. Der Nachteil dabei: Es kann immer nur an den Stellen gemessen werden, wo Sensoren angebracht wurden. „Ein umfassendes Schwingungsmuster der gesamten Anlage ist mit dieser Technologie nicht möglich", so Kaufmann. Bei Offshore-Anlagen, draußen auf dem Meer, kommen weitere Anforderungen hinzu.
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