Citius, altius, fortius - nun hüpfen und rennen, kämpfen und streiten sie wieder in London, so wie einst in Griechenland vor 3 000 Jahren. Dabei fanden Geschichtsschreiber und Archäologen heraus, dass Olympische Spiele ursprünglich nicht dazu dienten, heruntergekommene Stadtteile zu sanieren. Vielmehr wurde Zeus gehuldigt in Olympia, einem Heiligtum mit Tempeln sonder Zahl, 69 zählte Pausanias. In Olympia rannten die Delegierten der Städte um die Wette. Der Sieger wurde unsterblich, die Verlierer brachten Schande über die Heimat. Gab es zunächst nur ein Rennen, weitete sich das Spektakel bald aus auf fünf Tage: Fünfkampf, Wagenrennen und rhetorische Wettbewerbe sorgten für Unterhaltung, die nicht für Frauen bestimmt war. Da aber doch gelegentlich Weibsbilder in Männertracht teilnahmen wurde verfügt, dass Athleten und Trainer nur noch nackig sich im Wettkampf messen dürfen. So sieht man nackte Heroen auf griechischen Vasen, barbusige Damen aber nur als Musen. Was hat sich nicht alles getan seither! Der heidnische Hintergrund verblich, die Juroren wurden bestechlich, als Griechenlands politischer Status ins Wanken geriet. Kaiser Nero, ein Römer und wohl unantastbar wie Putin heute, wurde von den Juroren als Sieger benannt, obwohl er von seinem Fünfspänner gefallen war.
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