Landschaftsarchitektur und die Kunst des Gewähren-Lassens

摘要

Die städtische Freiraumproduktion ist in Bewegung gekommen: Die Städter wollen stärker eingebunden sein in die Entwicklung ihrer Stadt und ihres Quartiers. Kommunen, Planer und Architekten sind intensiv auf der Suche nach dem „Wie". Der Erfahrungsschatz wächst, wie Transparenz, Dialog und Mitentscheiden hergestellt werden können. Zwar stellen Beteiligungsverfahren wie Bürgergutachten oder Cha-retteverfahren längst nicht die Regel dar, es mehren sich dennoch die Beispiele einer neuen Beteiligungskultur, die über den „meckernden Bürger", wie Uwe Rada in seinem Artikel „Die neue Macht" im September 2012 in Garten + Landschaft schrieb, hinausgehen und dem gemeinsamen Entwickeln von Konzepten und dem Einüben neuer Rollenverständnisse den Weg bereiten. Wir sind also alles in allem nicht so schlecht aufgestellt und laufen uns langsam warm auf dem Weg durch die Wissensgesellschaft: Das Wissen wächst, oft wirkt die Wissensgesellschaft daher wie ein Dschungel auf uns, in dem wir schnell orientierungslos sind. Komplex und dynamisch wie sie ist, konfrontiert sie uns permanent mit Neuem und Ungewissen. Und sie fordert uns heraus, Vorstellungskräfte zur Lösung gleichsam unlösbare Probleme zu entwickeln wie Valerie Brown, John Harris und Jacqueline Russell in ihrem Buch Tackling wicked problems: through the transdisciplinary imagination beschreiben. Doch die Wissensgesellschaft wird noch viel grundlegender an den Rollenverständnissen von Politik, Verwaltung, Bürgern und Planern kratzen, als es die bisherigen Entwicklungen bereits sichtbar machen. Hinweise dafür gibt es zahlreiche, Vorbehalte auch. Letztere zeigen sich zum Beispiel gegenüber dem Teil der Stadtgesellschaft, der nicht nur beteiligt werden, sondern Raum aktiv produzieren und die Prozesse mit initiieren will. Auch das ist Ausdruck der modernen Wissensgesellschaft.