Erdgas: unverzichtbar oder unverzeihlich?

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Gerade erst hat die Gaswirtschaft ihre erfolgreiche Bilanz für das Jahr 2020 veröffentlicht. Dabei verzeichnet der Energieträger nicht nur ein kontinuierliches Wachstum - auch die Aussichten für die kommenden Jahre stimmen die Branche optimistisch. Besonders im Strommarkt prognostiziert Dr. Timm Kehler, Vorstand der Brancheninitiative Zukunft Gas, einen steigenden Erdgas-Bedarf. Laut Bun-desnetzagentur gehen durch geplante Stilliegungen von Kern- und Kohlekraftwerken zwischen von 2021 bis 2023 fast 15 Gigawatt an gesicherter Kraftwerksleistung verloren. Der Strombedarf nimmt aber keineswegs ab. Wenn in der Nacht kein Wind weht, nützt es auch wenig, die Zahl an Photovoltaik und Windkraftanlagen zu verdreifachen. Null bleibt Null. Flexible und emissionsarme Gaskraftwerke sind daher die große Hoffnung der Energiepolitik. Lag ihr Anteil im Jahr 2015 noch bei 9 Prozent, so erzeugten Gaskraftwerke fünf Jahre später bereits 16 Prozent des Stroms. Damit waren Gas und Braunkohle bei der Stromerzeugung in 2020 erstmals gleichauf, wie Kehler vorrechnet.