Abstracts der Jahrestagung in Dresden

摘要

Hauptaufgabengebiet der Rechtsmedizin in der Routine ist die Begutach-rntung medizinisch-naturwissenschaflicher Sachverhalte an verschiede-rnnen Schnittstellen zwischen Medizin und Recht als objektive Tatsachen-rngrundlage zur Lösung von Rechtsfragen. Die Interaktion zwischenrnMediziner und Jurist lässt sich dabei in die Ebenen Befunderhebung, Be-rnfundinterpretation und rechtliche Würdigung diferenzieren. Die Ebenernder Befunderhebung ist eine Domäne des Sachverständigen, auf der Ebe-rnne der Befundinterpretation fndet ein Diskurs zwischen Sachverständi-rngem und Verfahrensparteien statt, die Ebene der rechtlichen Würdigungrnfällt ausschließlich in die Kompetenz des Juristen. Während bereits diernEbene der Befunderhebung weitgehend von rechtlichen Normen durch-rnwirkt sein kann, können andererseits medizinische Befunde die rechtlichernWürdigung determinieren. Rechtsmedizinische Forschung dient im We-rnsentlichen der Verbesserung der Aussagesicherheit medizinisch-natur-rnwissenschaflicher Befunde, der Erhöhung des Beweiswertes sowie einerrnVerbesserung der Rekonstruktion, fndet also auf der Ebene der Befunder-rnhebung statt. Rechtsmedizinische Forschung wird sich immer dann alsrninnovativ erweisen, wenn die juristischen Prärogativen, mithin die dienen-rnde Funktion innerhalb des Sachverständigenbeweises beachtet werden. rnInnerhalb der institutionalisierten Rechtsmedizin in Deutschland gab esrnnie so viele wissenschafliche Mitarbeiter wie derzeit, auch die Publika-rntionsmenge hat sich erheblich gesteigert, wobei freilich mancherorts einrnkompletter Forschungsquietismus zu verzeichnen ist. Aber erreichen diernForschungsergebnisse wirklich den Adressaten – Verbesserung der Aus-rnsagesicherheit? Findet wirklich ein Innovationstransfer statt?