Mitte September fand in Graz die „Sustainable Built Environment D-A-CH Conference 2019" (SBE19) statt. In der zum Abschluss verabschiedeten „Grazer Deklaration für Klimaschutz im Baubereich" wird eine verbindliche Einführung konkreter Ziel- und Planungswerte zur Begrenzung der Treibhausgasemissionen im Lebenszyklus von Gebäuden gefordert. So sind Gebäude für 40 Prozent des Energieverbrauchs und 35 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Hinzu kommen die Ressourceninanspruchnahme und die Umweltbelastung durch die Herstellung der Bauprodukte. Zudem weisen Gebäude auch eine lange Nutzungsdauer sowie lange Zyklen für Instandhaltung und Modernisierung auf. Auf der Konferenz wurde diskutiert, wie beim Planen, Bauen und Betreiben von Gebäuden die Emissionen von Treibhausgasen reduziert, natürliche Ressourcen geschont und Risiken für die Gesundheit und die lokale Umwelt vermieden werden können. Vorgestellt wurden dabei auch neue Planungs- und Bewertungshilfsmittel, innovative Bauprodukte und neue Geschäftsmodelle. Alle Vortragenden aus Industrie und Wissenschaft waren sich einig, dass das Erreichen der UN-Nachhaltigkeitsziele Voraussetzung für die Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen und Basis für die weitere gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung ist. Die Grazer Deklaration fordert zum entschlossenen Handeln auf. Insbesondere erinnert sie die Politik an ihre Rolle, für den Umweltschutz verbindliche und technologieoffene Anforderungen zu formulieren, die sich bei konkreten Planungsaufgaben auch anwenden und umsetzen lassen. Zielführend sei zudem auch eine angemessene infrastrukturelle und personelle Ausstattung der Bauforschung.
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