Die meisten Flugzeugkonstrukteure lehnten vor dem Ersten Weltkrieg mehrmotorige Flugzeuge ab, doch der erst 23-jährige Igor Sikorsky wagte vor hundert Jahren den Versuch. Die Direktion der Russisch-Baltischen Waggonfabriken in St. Petersburg (RBWS), des wichtigsten Produzenten von Eisenbahnwaggons im zaristischen Russland, beschloss 1909 die Einrichtung einer speziellen Abteilung für die Entwicklung und den Bau von Flugmaschinen. Als technischer Leiter und Chefkonstrukteur trat Anfang 1912 der Ingenieur Igor Iwanowitsch Sikorsky in das Unternehmen ein. Als Eintritt in die RBWS brachte er den Entwurf eines mehrmotorigen Großflugzeuges mit, der S-9 „Grand". Unter den Bedingungen der Weitläufigkeit des russischen Territoriums und der gering entwickelten Nachrichtenverbindungen sah man die Produktion eines solchen Flugzeuges als äußerst wichtig an, und noch im gleichen Jahr begann der Bau der Maschine.
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