Kostenplanung im Ingenieurtief- und Tunnelbau - Ermittlung der Rohbaukosten für Tunnelprojekte

摘要

Kostenprognosen sind eine wichtige Grundlage für Entscheidungsprozesse. Die Treffsicherheit und Vergleichbarkeit der zu Grunde liegenden Kostenermittlungen lassen manchmal zu wünschen übrig. Für den Tunnelbau, der mit einem höheren Risiko behaftet ist als andere Bauprojekte, ist zudem die Abschätzung der möglichen Abweichungen vom wahrscheinlichen (Median-) Wert von Interesse. Aufbauend auf der im Oktober 2005 erschienenen Richtlinie der Osterreichischen Gesellschaft für Geomechanik „Richtlinie zur Kostenermittlung für Projekte der Verkehrsinfrastruktur unter Berücksichtigung der Projektrisiken" liegt der Schwerpunkt des vorliegenden Beitrags in der Darstellung der Methoden zur Ermittlung der Rohbaukosten für Tunnelprojekte. Beschrieben werden die Kennwertmethode, die Leistungsgruppen- beziehungsweise die Leistungspositionsmethode und die Kalkulationsmethode. Es werden Hinweise zur Anwendung der einzelnen Methoden gegeben und die Besonderheiten bei der Ermittlung der Kosten für Ausbruch- und Stützmaßnahmen sowie für die Innenschale skizziert. Um eine durchgängige Vergleichbarkeit der Kostenermittlungen über die verschiedenen Projektphasen und zwischen unterschiedlichen Projekten zu erreichen, ist dem Aufbau der Kostenermittlung besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Aussagekräftige Kostenvergleiche sind nur möglich, wenn die Kosten für unterschiedliche Varianten nach der gleichen Methode berechnet werden. Es wird empfohlen, schon in frühen Projektphasen die Baustellengemeinkosten und die Einzelkosten getrennt zu ermitteln. Abschließend werden Hinweise für eine sinnvolle Variation der Eingangswerte und eine Empfehlung zur Darstellung der Unscharfe mittels Dreieckszahlen (Fuzzy-Sets) gegeben. Auf die Ansätze für Preissteigerungen und Unvorhergesehenes wird nicht näher eingegangen, weil diese Themen in der ÖGG-Richtlinie ausführlich behandelt werden. Dasselbe gilt hinsichtlich der Methoden zur Quantifizierung der Projektrisiken.%Cost estimates are an important basis for decision-making. Their accu-racy and comparability is not always satisfactory. For tunnelling projects with their high potential of risk it is of particular interest to anticipate possible variations from the expected costs. Starting from the principles outlined in the new Austrian guideline on cost estimation for traffic projects the article focuses on the methods of cost estimation for tunnelling projects. After describing the various methods the authors give valuable hints for their application and explain the specific features in estimating the cost of excavation, support and lining. Special emphasis is put on the structuring of cost estimations for an integrated comparability during several project-phases. Comparisons of costs between alternative solutions are only possible if costs are estimated by using the same methods. The authors recommend to calculate direct and indirect costs separately already at early stages of the project Advice is also given on how to vary input parameters in a reasonable way and how to display them in utilizing fuzzy-sets. In the paper the influence of the inflation and the provisions for unforeseen and unknown costs are only briefly touched because they are dealt with in detail in the guideline.