Der systematische Einsatz von Pflanzen zur Erfassung von Luftschadstoffen oder - korrekt ausgedrückt - deren Wirkung, führte bereits vor rund 40 Jahren zu standardisierten Bioindikationsverfahren, die in VDI-Richtlinien festgeschrieben wurden. Seither hat die Zahl biologischer Überwachungsverfahren in der Luftreinhaltung deutlich zugenommen, die Richtlinienreihe VDI 3957 umfasst aktuell 14 Blätter. Neben sichtbar reagierenden Bioindikatoren (Reaktionsindikatoren), wie beispielsweise Gladiolen, die Fluorid-Immissionen hochempfindlich anzeigen können, werden verbreitet Akkumulationsindikatoren eingesetzt. Diese prinzipiell unempfindlichen Pflanzenarten können Verunreinigungen wirksam aus der Umgebungsluft ausfiltern und über eine definierte Zeitspanne anreichern, je nach Verfahren über vier oder acht Wochen, bei Flechten auch ein ganzes Jahr. Hierdurch wird derjenige Anteil der Immissionen erfasst und für die chemisch-instrumentelle Analytik verfügbar gemacht, der für die Wirkung über die Nahrungskette oder im Ökosystem von Bedeutung ist. Am häufigsten genutzt werden hierzu die Standardisierte Graskultur (VDI 3957 Blatt 2) und die Standardisierte Grünkohlexposition (VDI 3957 Blatt 3).
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