Die Diskussion um die günstigste Art der Sternpunkterdung (SPE) in den Mittelspannungsnetzen zur Beherrschung der durch Erdfehler verursachten Störfälle liefert auch heute noch, nach ca. 100 Jahren des Bestehens elektrischer Energiesysteme, in den Fachkreisen keine einheitliche Meinung. Viele Publikationen in den einschlägigen Fachzeitschriften beschäftigen sich mit dem Für und Wider der einen oder anderen Art der SPE. Sie vermitteln wertvolle Erfahrungen und Erkenntnisse, die immer wieder den Gedankenaustausch unter den Fachleuten anregen. International gesehen werden alle Arten der SPE in den Mittelspannungsnetzen angewandt, wobei einzelne Industrieländer eine bestimmte Richtung in der Anwendung bevorzugen. In Mitteleuropa fand die Resonanz-SPE in den Mittelspannungsnetzen eine weite Verbreitung. Andere Länder wenden den freien Sternpunkt oder die niederohmige SPE an. Auch die starre SPE ist insbesondere in den 110-kV-Netzen oft anzutreffen. Heute halten die Fachleute nicht an einer bestimmten Art fest. Man probiert auch die Arten, die andere Länder anwenden. Die Diskussion zeigt, daß keine Art der SPE alle Vorteile einer optimalen Stempunktbehandlung (SPB) in sich vereinigt. Nicht selten geht man jetzt dazu über, die Vorteile von zwei Arten der SPE, insbesondere der Resonanz- und niederohmigen SPE, zu kombinieren.
展开▼