Immer wenn ich solche Sätze höre, wie „TDK und Epcos streben umfassende Partnerschaft an", dann werde ich hellhörig. Da werden freundlich beschönigend „Business Combination Agreements" unterzeichnet und die Lippen zu einfallsreichen Statements gespitzt, wie diesem: „TDK ist ein ausgezeichneter Partner", wie es Klaus Ziegler, Aufsichtsratsvorsitzender und zuvor langjähriger Vorstandsvorsitzender des Unternehmens, formulierte. Von Partnerschaft kann dabei doch keine Rede sein! Es geht schlicht um die Übernahme des letzten großen in Deutschland ansässigen Herstellers von passiven Bauelementen durch ein japanisches Unternehmen und damit um die Gefährdung von Know-how in Entwicklung und Fertigung sowie von Arbeitsplätzen.rnNoch ein Statement gefällig? „Durch den Zusammenschluss wird eines der weltweit führenden Unternehmen auf dem Gebiet der elektronischen Bauelemente entstehen", erklärte der Vorstandsvorsitzende Gerhard Pegam und sprach gleichzeitig von einem „historischen Tag für Epcos". Hier muss ich Pegam Recht geben: Der Verlust der Unabhängigkeit dürfte für jedes Unternehmen ein historischer Tag sein, wenn auch meist nicht in positivem Sinne. Es sei denn, ein Unternehmen steht mit dem Rücken zur Wand und ist auf einen potenten Retter angewiesen.
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