Karl ist 90 Jahre alt und macht zum ersten Mal im Leben Yoga – vom Sofa aus. Sein Zimmer im betreuten Wohnen muss er dazu nicht verlassen: Eine Virtual-Reality-(VR)Brille bringt ihn auf eine grüne und blühende Wiese, auf der ihm ein Coach gegenübersitzt. Klingt verrückt – ist aber Realit?t und Teil eines Projektes eines Start-ups der Universit?t Hohenheim. Dies entwickelt virtuelle Entspannungs-, Bewegungs- und Atemübungen speziell für kranke, demente oder bettl?gerige Menschen. Ein Fokus wird derzeit auf Krebspatienten und Patienten in der Schmerztherapie gelegt. Geplant ist der Einsatz in der Orthop?die, bei Querschnittspatienten und in der Palliativmedizin. Anders VR, so der Name des Start-ups, will Betroffenen die M?glichkeit geben, mit 360-Grad-Aufnahmen für eine gewisse Zeit dem Krankenzimmer zu entfliehen. Derzeit arbeiten die Initiatoren daran, die Anwendung m?glichst gut in bestehende Abl?ufe im Krankenhaus zu integrieren. Und künftig wollen sie die Programme, die hinter der VR-Brille laufen, personalisieren. Attraktiv für Demenzkranke k?nnten den Initiatoren zufolge Inhalte sein, bei denen diese an ihre Biografie anknüpft. Ein Patient aus Norddeutschland k?nnte zum Beispiel einen Film am Strand zu sehen bekommen. Für Demenzkranke hat das Start-up einen ?VR Demenzhut“ entwickelt. Dabei wird die VR-Brille in einen Hut integriert, was die derzeit gr??ten Hürden im Demenzbereich – n?mlich den Menschen die Brille aufzusetzen – deutlich vereinfachen soll. Tolle Ideen, die das Bundeswirtschaftsministerium sowie der Europ?ische Sozialfonds mit 145?000 Euro f?rdern.
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