Der Bundesrechnungshof (BRH) hat ein zu schleppendes Tempo bei der digitalen Vernetzung des Gesundheitswesens angeprangert. Er dringt auf ein st?rkeres Eingreifen der Politik. 15 Jahre nach Beginn des Projektes der Tele-ma-tik-infra-struk-tur (TI) sei lediglich ein Teil der Praxen angeschlossen, hei?t es in einem Bericht für den Deutschen Bundestag. Demnach habe die elektronische Gesundheitskarte bislang ?keinen konkreten Mehrwert für Leistungserbringer und Versicherte, da Onlineanwendungen noch nicht etabliert sind“. Die Rechnungsprüfer kritisieren, dass ?gegens?tzliche Interessen“ der Akteure des Gesundheitswesens immer wieder zu Verz?gerungen führten und Einführung und Anwendungen bremsten. Sie empfehlen, die ?Allzust?ndigkeit“ der mit dem Aufbau der Datennetze beauftragten gematik – Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte zu durchbrechen. Vielmehr solle das Bundesministerium für Gesundheit ?richtungsweisende Entscheidungen“ selbst treffen oder von einer seiner Organisationen treffen lassen. Die Rechnungsprüfer merkten zudem an, dass derzeit allein die Industrie über Entwicklung und Produktion notwendiger Komponenten und Dienste für die TI entscheidet. Dies kollidiere mit dem Auftrag der gematik, die TI aufzubauen und zu betreiben. Es k?nne daher gegebenenfalls hilfreich sein, ?vom marktoffenen System abzuweichen“. M?glich seien etwa Ausschreibungen unter Beachtung des Vergaberechts oder weitere Produktions- und Leistungsanreize für die Industrie. dpa/KBr
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