Zusammenfassung Ein 56-j?hriger Patient stellte sich mit einer linksseitigen idiopathischen peripheren Facialisparese im September 2011 in unsere Klinik vor. Eine aktuelle MRT des Sch?dels sowie die weitere Diagnostik einschlie?lich einer neurologischen Vorstellung ergaben unauff?llige Resultate. Es zeigte sich eine Besserung der Symptomatik unter station?rer intraven?ser Kortikoidtherapie.In der Zeit von August 2012 bis Juni 2013 erfolgten mehrere Vorstellungen in verschiedenen Kliniken. Führend war die Symptomatik einer sensorineuralen Schwerh?rigkeit, Ausfall des Vestibularorgans und Parese des N. facialis links. Aufgrund der weiter progredienten Hirnnervenausf?lle wurden in dieser Zeit mehrere MRT des Sch?del angefertigt. Letztendlich deuteten auch die bildgebenden Verfahren mit einer Raumforderung im Bereich des N. vestibulocochlearis auf ein Vestibularisschwannom. Dem Patienten wurde mehrfach zu einer Befundexploration über einen translabyrinth?ren Zugang geraten, welche er ablehnte. Die Symptomatik war weiterhin progredient mit zuletzt vollst?ndiger Paralyse des N. vestibulocochlearis, N. facialis und Teilparese des N. trigeminus, N. glossopharyngeus und N. vagus links. Im Juni 2013 erfolgte die translabyrinth?re Gewebegewinnung mit der histologischen Diagnose eines Adenokarzinoms. In der darauffolgenden PET-CT zeigte sich eine Mehranreicherung in der Gl. parotidea links. Nach totaler Parotidektomie und Neck dissection links best?tigte sich der V. a. ein Adenkarzinom der Gl. parotidea mit Metastase im inneren Geh?rgang links.Der Fall verdeutlicht, dass die Einbeziehung seltener Differentialdiagnosen, auch bei vermeintlich eindeutiger Symptomatik, wichtig ist. Es gab hier zu Beginn der Erkrankung (wenige) Hinweise, die untypisch für die Diagnose Vestibularisschwannom waren.Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.
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