Otolithen-Stimulationsantwort nach Cochleosacculotomie und simultaner Cochlea-Implantation bei Patienten mit fortgeschrittenem M. Menière

摘要

Zusammenfassung Einleitung: Die Cochleosacculotomie mit simultaner Cochlea-Implantation ist ein neuartiges Konzept zur Behandlung des fortgeschrittenen Morbus Menière mit hochgradigem sensorischen H?rverlust. Au?erdem existieren im Schrifttum bei CI-versorgten Geh?rlosen Hinweise auf eine verbesserte Standstabilit?t unter eingeschaltetem Cochlea-Implantat. Wir untersuchten anhand der subjektiven Vertikalen die Frage, ob sich bei cochleosacculotomierten Patienten die Otolithenantwort bei ein- versus ausgeschaltetem CI ?ndert.Methode: im Zeitraum 03.05.2013 bis 18.11.2014 wurden 10 Patienten (9 m /1 w) bei fortgeschrittenem M. Menière mit hochgradiger Schwerh?rigkeit simultan cochleosacculotomiert und simultan auf der operierten Seite (8 re, 2 li) cochlea-implantiert. Im Zeitraum 4 Wochen bis 1 Jahr nach der Operation wurde die subjektive Vertikale in insgesamt 15-facher Mittelung bei gerader Kopfhaltung sowie Kippung von 15° bzw. 30° nach links bzw. rechts mit ein- und ausgeschaltetem CI bestimmt.Ergebnisse: Bei 6 von 10 Patienten zeigte sich eine unidirektionale Verschiebung der subjektiven Vertikalen bei eingeschaltetem CI gegenüber dem ausgeschalteten Zustand. In den übrigen 4 F?llen war die ?nderung der subjektiven Vertikalen uneinheitlich. Subjektiv ergab sich bei den Patienten keine ?nderung der Lagewahrnehmung im Raum, jedoch gaben die Patienten neben dem Ausbleiben der Schwindelanf?lle eine deutliche Verbesserung der H?rsituation gegenüber dem Vorbefund an.Schlussfolgerung: Es zeigen sich bei cochleosacculotomierten, CI-versorgten Patienten Hinweise auf eine Stimulation der Otolithenorgane, auch wenn diese noch nicht therapeutisch nutzbar ist. Weitere Studien sind zur Interaktion zwischen Otolithenorganen und CI-Versorgung bei dieser Patientengruppe erforderlich.Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.