Alleinige systemische Hochdosis-Prednisolon-Therapie versus nachfolgende kontinuierliche oder intermittierend volumenstabilisierte lokale Dexamethason-Applikation als Reservetherapie nach H?rsturz
Zusammenfassung Einleitung: Die lokale Applikation von Medikamenten zur Innenohrtherapie hat in den letzten Jahren eine wachsende Aufmerksamkeit erfahren. Im Vordergrund der H?rsturztherapie stehen Glukokortikoide. Sie werden entweder prim?r, als Reservetherapie oder in Kombination mit systemischer Therapie eingesetzt und über eine intratympanale Injektion oder z.B. über Pumpen appliziert.Methoden: In den Jahren 1999 bis 2009 behandelten wir an unserer Klinik mehr als 300 Patienten mit akuter hochgradiger H?rminderung oder Ertaubung. Die Patienten erhielten eine alleinige systemische Prednisolon-Therapie oder eine zus?tzliche, nachfolgende kontinuierliche oder intermittierend volumenstabilisierte lokale Dexamethason-Applikation als Reservetherapie. Als lokale Applikationssysteme kamen hierbei implantierte Katheter (RW-μCath) oder Dexamethasonphosphat-Gele (Na-Hyaluronat, Methocel) zur Anwendung.Ergebnisse: Die Ergebnisse der retrospektiven Kohorten-Studie zeigten eine H?rerholung in allen drei Patientengruppen über einen Beobachtungszeitraum von einem Jahr im Tonaudiogramm, insbesondere im tiefen Frequenzbereich. Auch bei Stagnieren der Tongeh?rschwelle wurden zum Teil deutliche H?rverbesserungen im Sprachaudiogramm im Langzeitverlauf beobachtet. Die Rate der vollst?ndigen Remissionen lag in allen Gruppen unter 5%.Schlussfolgerungen: Die intratympanale Medikamentenapplikation zur Therapie des H?rsturzes stellt eine für die Zukunft viel versprechende Erg?nzung oder gar Alternative zur systemischen Therapie dar.Die vorliegenden Ergebnisse bilden die Basis für die Planung und Durchführung qualitativ hochwertiger, Placebo-kontrollierter klinischer Studien auf diesem Gebiet, insbesondere mit modernen Medikamententr?gern zur kontrollierten Freisetzung.
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