Sie wirkt ursprünglich, unerwartet wild im Süden Brandenburgs. Weite, offene Sandflächen, über die der Wind hinwegweht. Einzelne Birken und Kiefern kämpfen sich in die Sandwüste vor. An einer Abbruchkante skurrile Dünen-Skulpturen, geformt von Regen und Wind. Am Ufer rote Schlieren: Der Eisengehalt des Wassers ist extrem hoch, der pH-Wert zugleich äußerst gering. Die Uferschwalben, die hier ihre Brutröhren in die Steilwände bauen, stört das nicht. Ebenso wenig die Wölfe, die hier in der Dämmerung ihr Geheul anstimmen. Dabei entstand diese einzigartige Bergbaufolgelandschaft aus jahrzehntelangem Raubbau an der Natur. Noch vor dreißig Jahren sah das Gebiet völlig anders aus: Hier in einer ehemals abwechslungsreichen, kleinstrukturierten Landschaft, wurde Braunkohle gefördert. Sieben Orte mussten dem Tagebau weichen, 6.000ha Fläche wurden weggebaggert. Die Bergleute baggerten sogar ihre eigenen Häuser weg. Vom Ort Wanninchen überlebte ein einziges Gebäude, nur wenige Meter vom ehemaligen Tagebau entfernt: ein alter, heruntergekommener Hof ohne Wasser und Strom, dafür mit einsturzgefährdeten Decken. Heute ist das Haus - nach umfänglicher Renovierung und Umbau - das Zuhause des Heinz Sielmann Natur-Erlebniszentrums Wanninchen.
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