Der Rohölpreis steigt wieder, befindet sich aber nach wie vor in einem historischen Tief. Während ein Barrel der Nordseesorte Brent zu Beginn des Jahres noch knapp 70 Dollar kostete, war er Ende April zeitweise für 16 Dollar zu haben. Gleich erging es der Sorte WTI, die von 63 Dollar auf bisweilen 6.50 Dollar sank. Der Ölpreis ist Ende April auf den tiefsten Stand seit 1986 gefallen. Der Einbruch gründet in der Potenzierung zweier Ereignisse. Die Corona-Viruspandemie hat zu einer deutlich geringeren Nachfrage nach Öl geführt. Und während die Lager weltweit immer voller wurden, konnten sich die Ölmächte Saudi-Arabien und Russland nicht über Produktionskürzungen einigen, ein drastisches Überangebot war die Folge. «Eine derartige Situation gab es seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Und sie ist noch längst nicht ausgestanden», erklärt Rolf Lehner, Leiter des Handels bei Agrola. Weltweit wird der Preisdruck anhalten, vor allem durch die zuletzt verschwindend kleine Nachfrage im Flugsektor.
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