2013 feiert Wien seinen großen, aus Dänemark stammenden Architekten Theophil Hansen (1813-1891). Er wurde in Wien heimisch, als nicht nur die Stadterweiterung ab 1857, sondern auch die Industrialisierung des Kunsthandwerks und die wirtschaftliche Macht einer neuen Klasse von Auftraggebern seinem Hang zum Gesamtkunstwerk günstig waren. Adolf Stiller eröffnete das Wiener Hansen-Jahr mit einer Ausstellung im Ringturm. Unter dem Titel „Klassische Eleganz im Alltag" werden kaum bekannte Bauten wie das Invalidenkrankenhaus in Lemberg /Lwiw oder das Palais Klein an der Ringstraße in Brno/Brünn in alten und neuen Fotografien vorgestellt, dazu durch Hansens plastisch detaillierte, oft farbige Zeichnungen und Pläne. Das Palais Praziuac und das tschechische Kulturzentrum Besedni Dum (Vereinshaus) in Brno fasste Hansen prominent durch eine Terrasse zusammen, Jan Sapák stellt die Zwillingsbauten im ausführlichen Katalog städtebaulich auf einen dem Parlamentsgebäude in Wien vergleichbaren Rang. Aus Wien stehen die großen Repräsentationsbauten am Ring im Vordergrund, vor allem das Parlament, für dessen Generalsanierung ein Verhandlungsverfahren ausgeschrieben und das bereits entschiedene Wettbewerbsverfahren für die Renovierung des von Feilerer und Wörle in den 1950er Jahren errichteten Plenarsaals widerrufen ist (architek-tur.aktuell 10/2008 und 3/2013).
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