Bücher/Web Review

摘要

Der Architekturtheoretiker Äkos Moravanszky hat seine zwanzigjährige Professorentätigkeit an der ETH Zürich mit einem Bücherreigen beschlossen. Zuletzt erschien die Aufsatzsammlung Lehrgerüste, in der sich die Breite seiner Kenntnisse widerspiegelt. Nun vertieft er in einer üppigen Monografie ein Thema, das ihn seit Anbeginn begleitet und sein Denken beeinflusst: Stoffwechsel. Bereits als junger Architekt der Budapester „Backsteingilde" wurde Moravanszky mit der Dinglichkeit des Gebauten konfrontiert; noch im Spätsozialismus blieb dies nicht ohne Doppelsinn. „Ziegel" lautete etwa der Name eines eingeschleusten Informanten. Anders gesagt: Die Übertragung von Formen eines bestimmten, bearbeiteten Materials auf andere reichert diese an. Präzise blickt der Autor auf dieses Phänomen und erzählt Architekturgeschichte als Theoriegeschichte. Ihr Protagonist: Gottfried Semper. Mit dem „Stoffwechsel" hält indes nicht nur der Theoretiker einen „Baustein" in der Hand, durch den Bauen zu Baukunst wird: Ein Plädoyer gegen die Armut der Gedanken und Taten. Und wohl bald ein neues Standardwerk.