Revitalisierung der Burg Heinfels in Osttirol

摘要

800 Jahre Geschichte Was fasziniert uns heute am Mittelalter? Die effizienten mechanischen Technologien, mit denen Baumeister schon vor tausend Jahren fast alles errichten konnten, das auch heute noch viele Basisbedürfnisse befriedigen könnte? Die beeindruckende „Nachhaltigkeit", die durch lokale Baumaterialien und Wirtschaftsformen sowie jahrhundertelange Lebensdauer erzeugt wird? Oder gar die feudale Gesellschaftsordnung einer oft romantisierten Zeit lange vor Aufklärung und Industrialisierung, in der jeder Mensch seine zugewiesene gesellschaftliche Funktion samt lebenslangem Wohnort hatte? Welche Motive auch immer uns an dieser oft schaurig-schönen, auch grausamen Epoche zwischen Antike und Neuzeit fesseln: Alte Burgen sind Besuchermagneten. Das beweist auch der Erfolg neuer Erlebnis-Burgbauprojekte wie jenen von Guedelon im französischen Burgund oder Friesach in Kärnten. Hier werden große Anlagen ausschließlich mit mittelalterlichen Technologien in jahrzehntelangen Demo-Prozessen gebaut - ein Potenzial, das Identität und Beschäftigung schafft sowie touristisch genutzt werden kann. Die Burg Heinfels ist genau für diese Zwecke besonders geeignet: „Als größte Burganlage Osttirols und des Pustertals sowie als Verwaltungssitz der Welsperger und Görzer Ministerialen dominierte sie von Beginn an eine Verkehrs- und handelsstrategisch günstige Lage", erklärt das Bundesdenkmalamt. „Von ihrer Erstnennung 1239 mit ,Otto Weif de Hunenvelse' leitet sich der Name ab. Nach dem letzten großen Ausbau unter der Pfandherrschaft der Brixener Fürstbischöfe im ausgehenden 16. Jahrhundert begann jedoch ab dem 18. Jahrhundert der Niedergang." Bis zur Gegenwart wurden immer wieder Teile der gewaltigen Anlage umgebaut, zerstört oder stürzten - wie die Westwand des Palas im Jahre 1932 - mangels Pflege einfach ein.