Zukunftsperspektiven für das Land

摘要

Die Fachhochschule Kärnten in Spittal an der Drau ist die einzige Architekturausbildung Österreichs im ländlichen Raum. Ihr Schwerpunkt - rurales Bauen - verbindet soziales Engagement mit Praxisorientierung. So errichten Studierende im Selbstbau Sozialprojekte 1:1 vor Ort. Früher in Afrika, heute in der Region. „Wir befassen uns mit Herausforderungen des Landes in Theorie und Praxis: Leerstand, Umnutzung, Revitalisierung", so Sonja Hohengasser. Die Professorin im Studiengang Architektur entwickelt Zukunftsperspektiven für das Land. Auf einem Kärntner Bauernhof aufgewachsen, hat sie den Bezug zu ihren Wurzeln nie verloren. Ihre Studierenden bearbeiten Themen wie Leerstände in Orten, wo der Supermarkt abwanderte, und präsentieren ihre Projekte in den Gemeinden. „Dabei merken sie, wie wichtig der Austausch ist. Architektur hat immer eine soziale Komponente." Einige Bürgermeister trugen bereits Aufgabenstellungen aus ihren Gemeinden an die FH heran. „Die traditionelle Bauweise ging anders mit der Landschaft um. Auf einen Sockel aus Natursteinen, der sich dem Hang anpasst, setzte man ein Holzblockhaus," so Hohengasser. Die verwendeten regionalen Materialien waren gut zu reparieren. Exkursionen zu Landwirtschaftsbetrieben stärken das Bewusstsein der Studierenden über die Herkunft von Lebensmitteln, befassen sich mit dem Handwerk und entwickeln Strategien für das Land. Ihr Büro Hohengasser. Wirnsberger setzte diesbezüglich exemplarische Projekte um: der behutsame Ausbau eines Dachbodens verwandelte einen 120 Jahre alten Kindergarten in Unterach am Attersee zum lichten, bergenden Umfeld für Kinder. Mit einer Bauerngenossenschaft entwickelten sie die Schaukäserei Kaslab'n in den Nockbergen, die sozialer Treffpunkt, Einnahmequelle sowie Umschlagplatz von Wissen und Produkten ist. Ihr eben vollendeter „Käsehof Zankl" ist für einen Innovationspreis für die Landwirtschaft nominiert.