Unter den bisher 41 Ausgezeichneten des 1979 von Jay und Cindy Pritzker mit ihrer Chicagoer Hyatt Foundation gegründeten, weltweit bekanntesten und angesehensten Architekturpreises stammen immerhin sieben aus Japan: Kenzo Tange, Fumihiko Maki, Tadao Ando, Kazuyo Sejima/Ryue Nishizawa, Toyo Ito, Shigeru Ban sowie - seit März 2019 - Arata Isozaki. Darin setzt sich eine Tradition der westlichen Moderne fort, in der wir seit der Öffnung Japans um 1870 die minimalistisch-elegante, stets auf kosmische Balancen bedachte Bild- und Baukunst des Inselreichs bewundern: Von Manet bis Van Gogh, von Frank Lloyd Wright bis Josef Hoffmann hätten sich die Avantgarden ohne diese wichtige Inspiration ganz anders entwickelt. In unserem Themenheft über Architektinnen muss man auch feststellen: Unter den 41 Pritzker-Laureaten sind nur drei Frauen, von denen mit Zaha Hadid 2004 nur eine alleine ausgezeichnet wurde und die beiden anderen (Kazuyo Sejima/SANAA 2010 und Carme Pigem/RCR 2017) in ihren Partnerschaften mit männlichen Architekten. Der 1931 geborene Preisträger von 2019 wuchs nahe dem Ground Zero der Hiroshima-Bombe von 1945 auf - eine Leere, die Isozakis Architekturverständnis wesentlich prägte. Nach Studien in Tokyo und der Mitarbeit bei Kenzo Tange gründete er 1963 sein eigenes Büro, das vor allem mit Bildungs- und Gewerbebauten reüssierte, darunter viele Bibliotheken in Japan, das National Convention Center in Katar, die Symphony Hall von Shanghai, das Museum of Contemporary Art in Los Angeles, die Nara Centennial Hall, der Art Tower Mito und der Allianz-Turm in Mailand. www.pritzkerprize.com/laureates/arata-isozaki.
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