Am 27. MAErz verstarb unser ehemaliger Co-Herausgeber Friedrich Achleitner im 89. Lebensjahr in Wien. Auf unserer Website haben wir dem Architekten, Architekturforscher und Autor einen ausfiihrlichen Nachruf gewidmet. In vielen tagesaktuellen Medien wurde an Achleitners einflussreiches literarisches Werk als Mitglied der legendAEren „Wie-ner Gruppe" erinnert, das mit seiner innovativen Interpretation der Sprache, vor allem des Dialekts, als kreativ kombi-nierbares ..Material" in Form konkreter Poesie neue MaSSstAEbe setzte. Im Journal auf den folgenden Seiten fassen wir noch einmal Achleitners BeitrAEge zur rezenten Architekturentwicklung zusammen. Neben dieser traurigen Nachricht haben wir aber auch UEber stimulierende Ent-wicklungen zu berichten: Erstmals wurde die Bestellung des KommissAErs fUEr OEster-reichs Beteiligung an der Architekturbien-nale in Venedig UEber einen Ideenwettbe-werb entschieden. Dieser wichtige Schritt in die demokratische NormalitAEt einer emanzipierten Community ergab mit dem Beitrag ..Platform Austria", konzi-piert von den Architekturforschern Peter MOErtenbOEck und Helge Mooshammer und gestaltet vom Wiener BUEro mostlikely, die Chance auf eine wegweisende Debatte iiber den „Plattform-Urbanismus". Darun-ter verstehen OEsterreichs Biennale-Macher fUEr 2020 den massiven Einfluss von Unternehmen, die unsere SehnsUEchte in sozialen Medien und anderen digitalen Netzwerken erforschen und verwalten, auf die Gestalt unserer real gebauten Um-welt. Damit kOEnnte letztlich der OEffentli-che Raum zugunsten von urbanen Struk-turen verschwinden, die vollkommen digital durchdrungen sind und so nach Algorithmen verwaltet und bewirtschaftet werden kOEnnen. In Venedig werden wir im OEsterreich-Pavillon vernetzt und vor Ort darUEber diskutieren, ob wir das wol-len. Und was wir gegen diese schleichen-de EntmUEndigung des Menschen unter Vorspiegelung alternativloser individueller (aber eben privat kontrollierter) Entfal-tungsmOEglicheiten tun kOEnnen.
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