Noch sind die Rückwirkungen der EU-Sanktionen gegen Russland nicht bei der Papierindustrie angekommen. Es ist jedoch nur eine Frage der Zeit, bis sich die wirtschaftlichen Sanktionen zumindest indirekt auch auf unsere Branche auswirken. Die Sanktionen des Westens führen in Politik und Wirtschaft nicht zu einer Abkühlung. BDI-Präsident Ulrich Grillo meinte kürzlich: „Es gibt ein Völkerrecht, und das ist eben nicht verhandelbar." Die Politik braucht hier die Solidarität der Wirtschaft. Diese Solidarität entspringt nicht nur übergeordneten Interessen. Die Politik befürchtet, wenn rechtswidriges Verhalten in internationalen Beziehungen nicht geahndet wird, wird über kurz oder lang auch der Handel zum rechtsfreien Raum, in dem es keine sichere Basis mehr gibt. Beispiel: Russland hat die Importzölle für bestimmte Papierprodukte entgegen den Abkommen der Welthandelsorganisation erhöht. Spätestens wenn sich die Wogen in der Ost-West-Auseinandersetzung wieder geglättet haben, wird man darüber zu reden haben. Dann braucht die Wirtschaft die Solidarität der Politik. Es ist zu hoffen, dass sich alle beteiligten „Streitparteien" rasch an einen Tisch setzen und eine für Europa zukunftsträchtige, politische und wirtschaftspolitische Lösung aushandeln und fixieren. Jetzt profitieren nämlich, gewollt oder ungewollt, eher die Akteure in den USA und Asien.
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