Schwedens erster echter Duesenjaeger Saab J 29 feiert im September 1948 Erstflug. Doch so rasant, wie die Technik fort-schreitet, darf man sich schon im folgenden Jahr um den Nachfolger kuemmern. Der Svenska Flygvapnet, Schwedens Luftstreit-kraeften, schwebt dafuer letztendlich ein Über-schall-Mehrzweckkampfflugzeug vor. Start wie Landung muessen auf Straßen moeglich sein; 2000 Meter Rollbahn haben zu genuegen. Ebenso wichtig: robuste Bauweise und die einfache Wartung, um unter widrigsten Witte-rungsbedingungen im Freien wie auf impro-visierten Platzen kampffaehig zu bleiben. Saabs Entwicklungsmannschaft unter der Leitung von Erik Bratt hat Anfang des Jahres 1950 den passenden Jaegerentwurf in den wichtigsten Zuegen fertig. Schuetzenhilfe leis-ten Forschungsergebnisse des deutschen Ae-rodynamikers Alexander Lippisch. Sie weisen den Weg zum Deltafluegel als wohl beste Loe-sung der komplexen Überschallthematik. Au-ßerdem macht Bratt eindringlich klar: Der kuenftige Jaeger muss unbedingt die hoch und schnell fliegenden Strahlbomber abfangen koennen und darum zwingend laenger mit Überschallgeschwindigkeit fliegen. Er schlaegt deshalb eine doppelte Delta-Geometrie fuer die Tragflaeche vor. Deren Kombination aus stark gepfeiltem Innen- mit einem schwaecher gepfeilten Außenfluegel verspricht gute Lang-samflugeigenschaften bei wenig Widerstand im Überschallbereich. Bei der Bauaufteilung der Zelle steht wiederum geringer Wartungs-aufwand, massgeschneidert auf die kleinstaat-liche militaerische Infrastruktur Schwedens, absolut im Vordergrund.
展开▼