Fur Betreiber emittierender Anlagen bieten Biomonitoringverfahren, d.h. der Einsatz von Pflanzen mit spezifischer Empfindlichkeit oder hohem Akkumulationsvermogen, zahlreiche Vorteile bei der wirkungsbezogenen Anlagenuberwachung. Die in den Richtlinien der Reihe VDI 3957 festgelegten Verfahren im aktiven Biomonitoring erlauben es, die Einflusse unterschiedlicher Quellen oder Betriebszustande zeitlich und/oder raumlich zu differenzieren. Dies wird an konkreten Beispielen anhand von Stoffgehalten und -mustern in standardisierten Graskulturen und in exponierten Grunkohlpflanzen gezeigt. Multivariate statistische Verfahren wie die Diskriminanzanalyse erlauben es, Quellmuster zu identifizieren und die Monitoringergebnisse in der Anlagenumgebung in zeitlicher bzw. raumlicher Hinsicht entsprechend zuzuordnen. Aus Stoffgehalten und -mustern entlang von Transekten konnen mithilfe der Regressionsanalyse die Reichweiten anlagenburtiger Anreicherungen abgeschatzt werden. Zur Abgrenzung gegenuber emittentenfernen Hintergrundwerten dienen Orientierungswerte fur maximale Hintergrundgehalte (OmH). Gemeinsam mit gesetzlich bzw. toxikologisch begrundeten Prufwerten liefern die OmH die Grundlage fur praxis- und wirkungsrelevante Beurteilungsskalen. Die Ergebnisse eines anlagenbezogenen Biomonitorings konnen in der betrieblichen Eigenuberwachung und Erfolgskontrolle - jenseits von regulatorischen Festlegungen - genutzt, aber auch im Vorfeld bzw. im Rahmen von Genehmigungsverfahren eingesetzt werden. Zudem konnen sie Impulse fur die interne und externe Umweltkommunikation setzen.
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