Elektrische Schliesssysteme losen in vielen Bereichen ihre rein mechanischen Vorganger ab. Die Vorteile, wie flexible Verwaltung der Schliessberechtigungen und grosserer Benutzerkomfort, konnen besonders in grossen Installationen die erhohten Anschaffungskosten kompensieren. Anstelle mechanischer Schlussel kommen als Identifikationsmerkmaltrager verschiedene elektrische "Token" zum Einsatz. Ein verlorener oder gestohlener Schlussel einer althergebrachten, mechanischen Schliessanlage erfordert oft den Austausch vieler Schliesszylinder und weiterer Schlussel. Im Falle einer modernen, digitalen Variante hingegen kann das entsprechende Token einfach per Software systemweit gesperrt werden. Ebenso konnen Schliessberechtigungen individuell fur jede einzelne Tur bzw. jedes einzelne Token festgelegt und sogar auf ein definiertes Zeitfenster (z.B. Zugang fur Reinigungskraft nur Dienstag 10-11 Uhr) eingeschrankt werden. Sicherheitsanalysen der vergangenen Jahre zeigen jedoch erhebliche Mangel vieler kommerzieller Losungen zum elektronischen Turoffnen, die oft auf einfache Weise unbefugten Zugang ermoglichen. Haufig werden in den bisher untersuchten Systemen veraltete und nicht offentliche Verfahren zur Verschlusselung und Uberprufung der Zutrittsberechtigung eingesetzt, die mathematisch auf einfachem Wege ausgehebelt werden konnten. Die entsprechenden Angriffe bedeuten oft eine Absenkung des Schutzniveaus unter das eines mechanischen Systems.
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