Unfallvermeidung durch aktuelle Fahrerassistenzsysteme und kunftige automatische Fahrfunktionen: Prospektive Effektivitatsbewertung von FAS und HAF

摘要

Von der Markteinfuhrung moderner Fahrerassistenzsysteme wird zusatzlich zum Komfortgewinn fur den Nutzer insbesondere auch eine Steigerung der Verkehrssicherheit erwartet. Eine Methode zur Abschatzung des moglichen Einflusses auf das Unfallgeschehen stellt die prospektive Effektivitatsbewertung dar. Ausgehend vom aktuellen Unfallgeschehen wird die Wirkung der betrachteten Systeme auf die gegenwartigen Unfallsituationen untersucht. Ein Vergleich des Unfallablaufs ohne Systemeinsatz mit der identischen Situation unter Berucksichtigung der zu analysierenden Systeme erlaubt eine Bewertung des Potenzials zur Unfallvermeidung. Bislang durchgefuhrte Bewertungen untersuchen die Effektivitat von Fahrerassistenzsystemen zur Vermeidung von schweren Verkehrsunfallen. Ausgehend von der Kenntnis uber die Wirksamkeit aktueller Fahrerassistenzsysteme stellt sich folgende Frage: Welches Potenzial zur Steigerung der Verkehrssicherheit besitzen hochautomatisierte Fahrfunktionen und wie lasst sich ein Vergleich mit Fahrerassistenzsystemen sinnvoll fuhren? In dieser Studie wird die Effektivitatsbewertung einer hochautomatisierten Fahrfunktion, dem Autobahnchauffeur, bezogen auf Autobahnszenarien durchgefuhrt und mit der Bewertung einer teilautomatisierten Fahrfunktion verglichen. Als teilautomatisierte Fahrfunktion wird eine Kombination der Fahrerassistenzsysteme Adaptive Cruise Control (ACC), Autonomous Emergency Braking (AEB) und Lane Keeping Support (LKS) betrachtet. Die Ergebnisse zeigen, dass der Autobahnchauffeur 48% der betrachteten Unfallszenarien auf Autobahnen vermeiden kann, wohingegen die Assistenzsysteme eine Effektivitat zur Unfallvermeidung von 21% erreichen. Gleichzeitig ist in rund 12% der betrachteten Szenarien eine hohere Effektivitat der teilautomatisierten Fahrfunktion verglichen mit dem Autobahnchauffeur zu beobachten. Es werden die Unterschiede beider Systeme erlautert und Potenziale zur weiteren Steigerung der Verkehrssicherheit durch aktive Fahrfunktionen aufgezeigt.