Über das Wachstum des vertikal und horizontal orientierten Stengels in Zusammenhang mit der Frage nach der hormonalen Natur der Tropismen

摘要

1.Die Frage, ob sich in Pflanzenorganen unter dem Einfluß verschiedener tropistischer Reize besondere Reizstoffe (Tropohormone) bilden, oder ob durch solche Reize wenigstens eine vermehrte Erzeugung des normalen Wuchshormons hervorgerufen wird, stellt eins der Grundprobleme der gegenwärtigen Physiologie der Tropismen dar und kann durch Versuche mit gespaltenen Stengeln keineswegs gelöst werden. Zu diesem Zweck sind Versuche mit ganzen unverletzten Organen vonnöten.2.Bei diesen Versuchen muß man nicht dasscheinbare, sondern daswahreWachstum in Auge haben, d. h. die Volumzunahme des Organs, die ausschließlich von der Volumzunahme seiner Zellen herrührt.3.Die genaueste Vorstellung über das wahre Wachstum eines Stengels gründet sich auf die Wassermenge, die dieses Organ aufnimmt, wenn es in einer mit Wasserdampf gesättigten Atmosphäre wächst, d. h. das Wasser fast ausschließlich für das Wachstum verwendet.4.Um diese Wassermenge zu messen, schlägt der Verfasser einen in dieser Abhandlung beschriebenen Apparat, dasMikropotometer, vor.5.Die Mikropotometerablesungen sind dem Zuwachs des Stengels proportional und ermöglichen es, recht geringfügige Volumzunahmen des Organs wahrzunehmen, z. B. die Volumzunahme bzw. die aufgenommene Wassermenge, die der Verlängerung eines Hypokotyls vonLupinus angustifoliusum 1/30 mm entspricht.6.Die Mikropotometerversuche, die mit Hypokotylen vonLupinusundHelianthusangestellt wurden, zeigen auf das deutlichste, daß diese Organe sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Lage mit gleicher Geschwindigkeit wachsen.7.Hieraus läßt sich der Schluß ziehen, daß in diesen Organen unter dem Einfluß des geotropischen Reizes weder eine vermehrte Bildung von Wuchsstoffen noch eine Bildung von Tr