Die weltweite Kuhststoffprodukti-on wuchs im Jahr 2011 von fast 270 auf 280 Mio. t (+4% gegenuber 2010). Das Wachstum kehrte damit nach dem Boomjahr 2010 auf ein fur die Kunststoffindustrie ubliches Mass zuruck. Etwa 58 Mio.t Kunststoffe (21%) wurden in Europa produziert, das damit zweitgrosster Produktionsstandort hinter der Volksrepublik China (23%) war. Innerhalb Europas war Deutschland Produktionsspitzenreiter. Im Verlauf des Jahres 2011 spurte die europaische Kunststoffindustrie nach der zunachst erfreulichen Wachstumsbelebung die durch die Staatsschulden Probleme im Euro-Raum ausgeloste Krisenstimmung. Insbesondere in den letzten Monaten des Jahres beobachteten Marktexperten eine zunehmende Schwachung der Marktdynamik. Diese Entwicklung fuhrte dazu, dass sich die Nachfrage fur Kunststoffe in Europa im gesamten Jahr 2011 unter dem Strich eher moderat entwickelte. Fur den Wirtschaftsraum EU 27 plus Norwegen und Schweiz ergab sich ein Zuwachs des Verbrauchs polymerer Werkstoffe von 1,1%, das Volumen stieg auf 47 Mio. t. Dabei blieb die Verteilungauf die Endanwendungen nahezu stabil: Verpackung war mit uber 39% weiter die bedeutendste Abnehmerindustrie, gefolgt vom Bau (Abbildung). Der mit einem Verbrauchszuwachs von 10% wieder erstarkte Automotive-Bereich kam auf 8,3%, gefolgt von Elektro- und Elektronikanwendungen mit 5,4%. Der hohe Bedarf an technisch anspruchsvollen Zulieferteilen fur den Fahrzeugbau spiegelte sich bei den Verbrauchszahlen der technischen Thermoplaste wider, die im Jahr 2011 mit Abstand die grossten Zuwachse verbuchten. Der Industrieverband Plastics Furope, Brussel, ermittelte einen um einen Spitzenwert von 8% erhohten PA-Verbrauch. Die Nachfrage nach den Standardthermoplasten inklusive PET war ebenfalls positiv; lediglich der PVC- und PS-Bedarf waren mit etwa -3% beziehungsweise-4% rucklaufig. Besonders gefragt waren im Jahr 2011 Materialien fur Dammzwecke im Bau wie EPS (+5,5%) und PUR (+3%).
展开▼