Fragte man Achille Castiglioni, der heuer seinen 100. Geburtstag gefeiert h?tte, auf welchen seiner Entwürfe er besonders stolz sei, so verwies er stets auf den ?Rompitratta", den kleinen unscheinbaren Schnurschalter, den jeder schon einmal in der Hand hielt. Der Sohn des Bildhauers Giannino Castiglioni gründete 1944 mit seinen Brüdern Livio und Pier Giacomo sein erstes Designbüro in Mailand. Mit Humor und Esprit wurden dort Alltagsgegenst?nde und Industrieprodukte in Duchamps'scher Manier in einen unerwarteten Zusammenhang gebracht. Dabei überzeugen ihre Entwürfe stets durch eine überraschende Einfachheit. Ein Traktorsitz wird mit Flügelmutter an einem freischwingenden Bandstahlgestell befestigt zum legend?ren Mezzadro, ein Autoscheinwer-fer auf einer Stahlstange zur Stehleuchte Toio und auch bei der H?ngeleuchte Parentesi wurden die Komponenten auf ein Minimum reduziert. Das Leuchtmittel ist auf einem vertikal eingespannten Stahlseil verschiebbar. Den Tisch Leonardo entwarf Achille Castiglioni bereits 1940, vier Jahre vor seinem Abschluss des Architekturstudiums am Polytechnikum in Mailand. Es sollte eine seiner wegweisendsten Arbeiten werden. Achille Castiglioni ist Mitorganisator der Mail?nder Triennale, an der er ab 1947 auch jedes Jahr teilnahm. Seine Werke erhielten zahlreiche internationale Preise und sieben Mal den ?compasso d'oro", den renommierten italienischen Designpreis. Castiglionis Entwürfe sind in den Sammlungen der bedeutendsten Museen zu finden, wie zum Beispiel dem MOMA in New York, dem Victoria an Albert Museum in London, dem Kunstgewerbemuseum Zürich und in dem Vitra Design Museum in Weil am Rhein. Im Rahmen einer Wanderausstellung werden bei prodomoWINDOWS zur Zeit die wichtigsten Entwürfe von Castiglioni pr?sentiert.
展开▼
