Ausgehend von der Leitwert-Potential-Beziehung als Bedingung für die Impulsauslösung an erregbaren Membranen (Chaplain, 1974) wird eine Kleinsignal-Analyse des Kodierungsvorganges in Mechanorezeptoren beschrieben. Hierbei wird die Theorie der Systeme mit zeitvariablen Parametern angewendet. Das beschriebene mathematische Modell erlaubt quantitative Aussagen für den Frequenzgang unabhängig davon ob die Momentafrequenz oder die Impulsdichte als Ausgangssignal betrachtet wird. Die Approximation experimenteller Daten gelingt sowohl für die Ansteuerung des Kodierers bei intrazellulärer Stromstimulierung im Fall des Dehnungsrezeptors wie auch durch Leitwertänderungen als Folge des mechano-elektrischen Transduktionsprozesses an der sensorischen Membran der Muskelspindel unter Längeneingang. Unterschiede, die sich im dynamischen Verhalten des Kodierers ergeben, sind dadurch zu erklären, daß bei der Ansteuerung mit einem Leitwert die Sättigung der Umsetzungskennlinie des Kodierers früher als bei Stromeingang erfolgt. Zusätzliche Unterstützung erhalten die Modellformulierungen durch die an Muskelspindeln gefundenen Beziehungen zwischen Trägerfrequenz und Membranpotential sowie zwischen der Dauer der Impulspause und der Geschwindigkeit der aufgeprägten Dehnungsrampe. Die mit Hilfe des Modells ableitbare Interkorrelation zwischen aufeinanderfolgenden Impulsintervallen stimmt sehr gut mit experimentellen Befunden überein. Der mathematische Formalismus kann unmittelbar auch auf den Kodierungsmechanismus im Limulusauge angewendet werden. Ferner können Schwellwertfluktuationen und das Phänomen des “membrane noise” auf der Grundlage der entwickelten Vorstell
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