Die Ausstellung ?Kalter Krieg und Architektur" im Architekturzentrum Wien (Az W) beleuchtet ein bis dato ausgeblendetes Stück Architekturgeschichte. Spannend. Die Zeit von der Befreiung ?sterreichs nach dem Zweiten Weltkrieg bis zum Staatsvertrag war bisher fast ein blinder Fleck im baukulturellen Bewusstsein. ?Dabei waren Wien und ?sterreich ganz zentrale Schaupl?tze des Kalten Krieges", sagt Monika Platzer, Kuratorin der neuen Ausstellung. Sie begab sich auf intensive Spurensuche und zeigt nun in vielen Dokumenten, wie die Siegerm?chte Gro?britannien, Frankreich, USA und die Sowjetunion versuchten, die Weichen des Wiederaufbaus in ihrem Sinn zu stellen. ?Das .nation building' war nie eine rein lokale Angelegenheit", so Platzer. ?über das Bauen wurden gro?e weltanschauliche Konflikte ausgetragen, doch das blieb bis heute weitgehend ausgeblendet." Interessante Nachl?sse aus dem Archiv des Az W zeichnen ein lebendiges Bild der Nachkriegszeit in Wien. Auf kultureller Ebene tobte damals ein Kampf um das richtige System. Architekturausstellungen und die Gestaltung von Messepavillons dienten als Mittel, um die eigene Weltan- schauung zu transportieren. Jede Besatzungsmacht verfolgte dabei ihre Strategie. ?Diese zehn Jahre waren ein kollektives Erziehungsprojekt. Wien war lang nicht so grau, muffig und provinziell, wie das oft behauptet wird."
展开▼