Es ist ein ewiges Hin und Her. Geh ich hin? Geh ich nicht hin? Was bringt mir Berlin? Was bringen Messen überhaupt? Anderthalb Monate vor dem Start der Premium ist die Ambivalenz f?rmlich zu greifen. Handel und Industrie w?gen ab. Und es zieht sich. Einerseits ist Sehnsucht da, mal wieder aufzubrechen, die Hauptstadt zu erleben, die Mode zu sehen, Neues zu entdecken. Wir brauchen hierzulande eine Messe! Unbedingt, hei?t es immer wieder (Seite 12). Andererseits ist da das Ungewisse. Die steigenden Kosten, die sinkende Kaufkraft der Kunden und die eingetrübten wirtschaftlichen Aussichten schweben wie ein Damoklesschwert über der Order. Die Angst, das Geld an falscher Stelle zu investieren, ist dieses Mal besonders gro?. Hinzu kommen weitere schwierige Vorzeichen - auch hausgemachte. Klar war da die Pandemie, seit der es praktisch sein kann, einfach einmal Teams anzuschmei?en. Klar war das ein Knacks in Sachen Urvertrauen, den die Premium-Akteure mit dem missglückten Ausflug nach Frankfurt erlitten haben. Und klar war dann auch Kuddelmuddel im Sommer, fehlende Stringenz in den Hallen, Lücken im Portfolio. Anita Tillmann, als Messe-Gestalterin lange sakrosankt, hat's zurzeit nicht leicht.
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