Ruhrreibschweissverbindungen zeichnen sich bei aktuellen Anwendungen insbesondere durch hervorragende mechanische Nahteigenschaften sowie die Gewahrung von hohen Dichtheitsanforderungen aus. Diese verfahrensspezifischen Vorteile konnen auf die vergleichsweise geringen Fugetemperaturen zuruckgefuhrt werden, wobei vor allem beim Fugen von Aluminium, Schweissnahtunregelmassigkeiten wie Heissrisse oder Poren unterbunden werden konnen. Fur aktuelle Anwendungen im Bereich der Elektromobilitat, z. B. beim Fugen von Warmeaustauschern oder Batteriewannen, sind diese Eigenschaften von besonderer Bedeutung. Hierbei sei auf die hohen Anforderungen im Hinblick auf die Batteriezellenkuhlung, einen vergleichsweise geringen Verzug und einer hohen mechanischen Festigkeit der erzeugten Schweissnahte hingewiesen. Jedoch konnen bei letztgenannter Eigenschaft Einschrankungen bei der Anwendung von ungleichartigen Aluminiumlegierungen sowie bei der Einstellung von ungeeigneten Prozessparametern resultieren. Als Folge konnen mechanische Eigenschaften wie die Zug- oder Scherfestigkeit reduziert und somit die Schweissnahtqualitat gemindert werden. Wird zudem das Werkzeugkonzept der stehenden Schulter angewendet, so konnen bisherigen Untersuchungen kaum Erkenntnisse uber den Einfluss der Eindringtiefe des Schweissstiftes entnommen werden. Im vorliegenden Beitrag werden daher ruhrreibgeschweisste Uberlappverbindungen aus EN AW-6082 T6 und EN AW-5754 H111 betrachtet bei denen die Eindringtiefe des Schweissstiftes (bei stehender Schulter) in den unteren Fugepartner zwischen 0 bis 1 mm variiert wird. Die Untersuchungen wurden mit einer robotisierten FSW-Schweissanlage der Firma Grenzbach Maschinebau GmbH und einer Schweissgeschwindigkeit von 400 mm/min durchgefuhrt. Im Anschluss an die Schweissversuche erfolgte eine Bewertung der Ergebnisse mittels Sichtprufung, Metallografie und Scherzugprufung.
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