Die heute inmitten des Verkehrsknotenpunktes von Autobahn und Eisenbahn stehende Kapelle wurde 1495-97 errichtet. Die ungew?hnliche Grundrissform eines an den Ecken beschnittenen gleichseitigen Dreiecks, die im Inneren als hexagonaler Zentralraum unter einem Sterngew?lbe erscheint, machen sie zu einem einzigartigen Beispiel sp?tgotischer Architektur. Nach der Profanierung Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Geb?ude verkauft und als Poststation, Gasthaus und im 20. Jahrhundert schlie?lich als Wohnhaus genutzt. Die Rettung ist dem von Prof. Philipp Harnoncourt gegründeten und getragenen F?rderverein zu danken, der mit Unterstützung von Gemeinde, Bun-desdenkmalamt und privaten G?nnerinnen die Kapelle in ihrer ursprünglichen Form sanieren lie?. Was aufgrund der umfassenden Bauforschung nachweisbar war, wurde fachgerecht auf den sp?tgotischen Bestand zurückgeführt. Für Bereiche, wo keine Rückschlüsse auf die ursprüngliche Gestaltung gezogen werden konnten, wurde ein geladener Wettbewerb für eine moderne Gestaltung ausgelobt. Die Sieger Alexandra Stingl-Enge und Winfrid Enge schlugen ein CNC-gefr?stes Bodenm?bel vor, dessen R?nder eine Sitzgelegenheit für 30 Personen bieten. Das nicht mehr rekonstruierbare gotische Fensterma?werk ersetzten sie durch das in Bronze gegossene Muster des Stra?en- und Bahnknotens. Ohne den Raumeindruck des sp?tgotischen Juwels zu beeintr?chtigen, positionieren die kontempor?ren Interventionen die Kapelle im Heute - als Mahnmal inmitten einer zerst?rten Umwelt und als Manifest dafür, dass hochwertige Baukunst trotz aller Unbilden flexibel in der Nutzung und lange von Bestand ist.
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