Die BIA Gruppe (Solingen) will in ihrem Stammwerk in einer Demonstrationsanlage Dekorteile aus Kunststoff für die Automobilindustrie ohne das giftige Chromtrioxid (CrO_3) metallisch beschichten. Ziel ist, Verfahren die sich im Labor bew?hrt haben, für den gro?technischen Serieneinsatz für galvanisierte Kunststoffe zu etablieren und zu optimieren. In der Automobilindustrie werden galvanisierte Oberfl?chen auf Grund ihrer Wertigkeit und Best?ndigkeit gerne als Zierelemente im Design des Fahrzeugs eingebracht. Dabei hat sich ein Verfahren für die Oberfl?chenbehandlung entwickelt, das nach dem Spritzgie?en zwei Schritte beinhaltet: Kunststoffe- hier Acrylnitril-Buta-dien-Styrol-Copolymer (ABS) - werden erst vorbehandelt, um eine Leitf?higkeit sowie einen Haftgrund für die stromgeführte Beschichtung zu erzielen. Im zweiten Schritt werden dann Kupfer, Nickel und Chrom als Schichtsystem galvanisch abgeschieden. Für die hier fokussierte Vorbehandlung wird Chromschwefels?ure (H_2SO_4/CrO_3) eingesetzt, die gesundheitssch?dliches sechswertiges Chrom (Cr(VI)) enth?lt. Dies Cr(VI) oxidiert die Butadienanteile aus der Oberfl?che, sodass sich Kavernen als Haftgrund ausbilden. Diese Vorbehandlung wollen die Solinger vollst?ndig Cr(VI)-frei gestalten. Sie setzen auf Manganoxide als Oxidationsmittel, die in Phosphors?ure (H_3PO_4) oder Schwefels?ure (H_2SO_4) stabilisiert werden. Mit dem neuen Verfahren will die BIA Gruppe j?hrlich 15 t CrO_3 einsparen sowie weitere gesundheits- und umweltsch?dliche Stoffe, die innerhalb der Prozesse notwendig sind, ersetzen. Die innovative Anlagentechnik soll zudem rund 129 t CO_2 j?hrlich einsparen. Das Bundesumweltministerium f?rdert das Dreijahresprojekt mit rund 5 Mio. € aus dem Umweltinnovationsprogramm.
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