Wo Tauben sind, fliegen Tauben zu, sagt ein Sprichwort. So geschah es auch mit den Speditionen auf dem Bahnhofsge- l?nde - zu den vorhandenen siedelten sich immer mehr an. Hier war ausrei- chend Platz für Lagerfl?chen, mitten im Stadtgebiet und mit guter Zufahrtsm?g- lichkeit für die Weiterverteilung. Auch die ?BB nutzten die zentrale Lage; Wien Nordwestbahnhof wurde zum wich- tigsten Stützpunkt für die sogenannte Rollfuhr, also die Hauszustellung von Stückgütern. In der riesigen Umlade- halle wurden die aufgelieferten oder mit Stückgutwagen zugerollten Frachtstü- cke, oft noch getrennt in Frachtgut und Expressgut, in die Kurswagen verladen. Ladegüterzüge (LEIG = Leichtgüterzug) mit Aufenthalt in allen Bahnh?fen ver- banden die Knoten, w?hrend Express- gut oft mit personenbef?rdemden Zügen (entweder im Gep?ckwagen oder in ei- nem eigenen Kurswagen) mitlief. Das war eine logistische Herausforderung und ben?tigte auch sehr viel Personal - Generationen von Eisenbahnern ver- dienten sich ein Zubrot beim ?Stauen". Die Konzentration auf Knotenbahnh?fe, von denen aus das Stückgut - oft schon mit dem bahneigenen Kraftwagendienst (KWD) - weiter verteilt wurde, begann 1966. 1968 wurde vom LEIG in vier Stu- fen auf einen die Knotenbahnh?fe ver- bindenden Stückgutverkehr umgestellt. In der Zwischenzeit begann eine neue Transportform den Welthandel zu ver- ?ndern: der Container. Dem wurde mit der Inbetriebnahme des ersten Contai- nerkranes in ?sterreich am 4.3.1968 Rechnung getragen. Dazu wurde der bestehende Portalkran umgebaut und auf eine Tragf?higkeit von 351 gebracht. Noch im selben Jahr musste die Kran- bahn von 45 m auf 115 m verl?ngert werden; eine m?gliche Verl?ngerung auf 250 m war damals schon eingeplant. Auch wurden Lagerfl?chen für Leercon- tainer freigemacht.
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