Wer oder was bedarf heutzutage eines Monumentes? Auf den Spuren Bogdan Bogdanovics und Alberto Burris lag der Fokus auf dem Entwurf abstrakter Strukturen. ?Die Zeit, einzelne Personen aufs Podest zu stellen, ist vorbei. Uns ging es vielmehr um aktuelle und zukünftige Themen", meint Sabine Pollak. Um aktiv einen Schritt aus der Denkmal-Debatte - in der es vor allem um Portr?ts historischer Pers?nlichkeiten geht - zu machen, suchten sich Studierende aus den Themenkreisen ?Klima und Migration", ?Ressourcen und Konsum", ?politische Systeme und soziale Ungleichheit" und ?Digitalisierung" konkrete Aufgabenstellungen heraus. Fragen des Kon-texts, des Materials und der Erlebbarkeit pr?gten den Entwurfsprozess von Monumenten zu Themen wie der Atomkatastrophe und des Erdbebens in Fukushima (Daniel Derflinger) oder der Beschneidung 200 Millionen betroffener Frauen weltweit (Aylin Gürel). ?In Zeiten von Fake News wollten wir uns mit etwas Faktischem und Langanhaltendem auseinandersetzen: Monumenten aus Beton." Bei den Entwürfen ging es darum, physisch Gebautes (in der Theorie) dem post-faktischen Zeitalter entgegenzusetzen. Die Wahl der Studierenden, welche Themen und Orte brisant, zeitaktuell und wichtig seien, war meist eine pers?nliche - ?eine junge Generation, die sich für etwas einsetzt", schw?rmt Sabine Pollak über die Teilnehmerinnen des Studios. Neben der passiven Form des Erinnerns sollten die Monumente auch eine aktive Nutzung beherbergen: Das Monument als Ort für Versammlungen und neue Riten führte zu komplexen Raumstrukturen. Das Erzeugen von Sichtbarkeit und ein stark kontextueller Charakter pr?gten den Entwurf langlebiger Denkm?ler, die aus Beton sein sollten.
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