Wir schreiben Sonntag, den 4. Dezember 1960. An diesem schneefreien, aber kalten und grau-trüben Winternachmittag pausieren die Dampflokomotiven 01150 und 381772 an der Drehscheibe im Bahnbetriebswerk Hanau und schmauchen noch geruhsam vor sich hin. Auch die noch junge Rangierdiesellok V 60 447 - erst 1959 in Dienst gestellt - weilt für einen kurzen Moment im Bw, ehe sie wieder zum Rangierdienst in den Bahnhof aufbricht. Bis zu den n?chsten Zugeins?tzen der beiden Dampfloks am frühen Abend ist hingegen noch etwas Zeit. Für ihre Lokführer und Heizer beginnt nun aber der sogenannte Vorbereitungsdienst, denn es gilt sicherzustellen, dass die Maschinen für eine pünktliche Abfahrt der Züge rechtzeitig in einem betriebssicheren und betriebstüchtigen Zustand sind. Bereits Stunden vor den eigentlichen Zugabfahrten werden daher mit einer Nachschau die Lokomotiven auf etwaige M?ngel, die sich bei der vorherigen Fahrt un- ter Umst?nden noch nicht gezeigt haben, untersucht. Fahrwerk und Stangenlager oder auch die Dampfzylinder werden geprüft. Gerade letztere müssen vor allem an kalten Wintertagen gut gew?rmt sein, damit im Fahrbetrieb der einstr?mende Dampf nicht in den Zylindern kondensiert und es zu den gefürchteten Wasserschl?gen kommt, die schwere Sch?den an Zylindern und Treibstangen zur Folge haben k?nnen. Sofern geringfügige M?ngel an der Lokomotive festgestellt werden - etwa eine defekte Glühbirne einer Loklaterne -, so werden diese umgehend beseitigt, solange die Lok noch im Bw weilt.
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