TW: Herr Wenzel, wie gut ist die User Experience der gio?en Fashion-Online-Stores? Stefan Wenzel: Die meisten Fashion-H?nd-ler und -Hersteller optimieren innerhalb etablierter Standards und zeigen wenig Mut zu Innovation für bessere Erlebnisse. Der Fokus auf Standards führt aber dazu, dass die meisten Shops austauschbar sind - ohne eingeblendetes Logo k?nnen User in Tests oft nicht sagen, in welchem Shop sie überhaupt sind. Und obwohl wir uns als Branche auf Standard-Shops fokussie-ren, sind wir nicht besonders gut darin. UX-Forschungsagenturen wie Baymard prüfen regelm??ig die gro?en Shops. Von den 30 international führenden Fashion- Shops kommt laut Baymard kein einziger über ein .befriedigend' bei den Bewertungen hinaus. Und die Mobile-Shops schneiden noch schlechter ab, was bei fast zwei Drittel Mobile-Anteil am E-Commerce bemerkenswert ist. Warum ist das so? Die erfolgreichen Shops der ersten Generation - allen voran der damalige Buch-Shop Amazon - wurden konsequent kopiert und die Prinzipien haben sich über Zeit und Verbreitung als Standards etabliert. So nachvollziehbar das ist, im Ergebnis verkaufen wir im E-Commerce im Grunde alles über dieselben Templates - vom Sofa über die Waschmaschine bis zur Bluse.
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